Sekte

Im landläufigen Sprachgebrauch werden Sekten oft als religiöse Gruppen bezeichnet, die in irgendeiner Weise als gefährlich oder problematisch angesehen werden.
Der Begriff Sekte ist deshalb negativ belastet, niemand schließt sich einer Sekte an. Besser ist es von Gruppen der Gemeinschaft zu sprechen.

 

Wie erkenne ich eine Sekte? (aus der Checkliste der Weltanschauung Sachsen):

  • Die Gruppe gibt vor, Orientierung, Sinn und Geborgenheit zu bieten.
  • Ein neues Weltbild wird vermittelt
  • Alle außerhalb der Gruppe liegen falsch, nur innerhalb der Gruppe gibt es das wahre Wissen.
  • Es gibt einen Meister, Führer, Propheten oder Auserwählten… der allein im Besitz der ganzen Wahrheit ist und wie ein Gott verehrt wird. Er verlang den absoluten Gehorsam.
  • Die Welt außerhalb wird in dunklen Farben (dunkle Elemente) gemalt.
  • Die Gruppe sieht sich als Elite
  • Wissenschaft und rationales Denken wird als negativ abgelehnt.
  • Gegenseitige Kontrolle
  • Ziele der Gruppe stehen über Familie, Beruf und der eigenen Gesundheit
  • Sektenführer haben oft einen exklusiven Lebensstil, verlangen gratis Arbeitsleistung, hohe Gebühren und Spenden.
  • Erfolge der Mitglieder werden der Hilfe der Gruppe, des Gurus zugeschrieben. Für die Misserfolge ist man selbst schuld.
  • Sektenführer äußern sich oft vorsichtig, ungenau, irreführend oder unehrlich. Sie besitzen allerdings eine große Überzeugungskraft.

 

Warum oder wann sind Sekten problematisch?

  • In einigen Gruppen gibt es autoritäre Machtverhältnisse
  • Menschen werden ausgenützt und finanziell ausgebeutet
  • Entfremdung von der Familie, Freunden, Ausstieg aus dem Beruf (die Gruppe ist die wahre Familie)
  • Kinder werden ihrer natürlichen Entwicklungsmöglichkeit beraubt
  • Durch Desinformation kommt es zu Feinseligkeiten (emotionale Kälte) gegenüber Kritikern und Außenstehenden
  • Realitätsverlust (durch Hirnwäschen)
  • Immunisierung gegen Erfahrungen und Kritik
  • Gruppenegoismus
  • Schwarz-Weiß-Denken

 

Ratschläge für Angehörige von der Gesellschaft gegen Sekten und Kultgefahren (NÖ):

  • Ein emotionell gutes Verhältnis schaffen. Den Kontakt und die Zuneigung nicht abbrechen. Nicht mit Gewalt aus der Abhängigkeit lösen wollen, keine Schuldzuweisungen.
  • Nie aufgeben, nie resignieren
  • Sich gut informieren, auch über andere Kulte. Kontakt mit anderen Betroffenen suchen, einer Selbsthilfegruppe beitreten.
  • Niemals dem Opfer die Schuld geben
  • Die Sekte nicht dem Mitglied gegenüber direkt kritisieren, sondern Fragen stellen die zum Nachdenken anregen
  • Darauf vorbereitet sein, dass mit dem Austritt, die psychischen Probleme erst richtig anfangen. Nach Möglichkeit Hilfe bereithalten
  • Seine eigene Überzeugung glaubhaft leben. Angehörige und Freunde sollen zu ihrer eigenen Anschauung stehen und keine faulen Kompromisse schließen.