Als Psychopharmaka werden psychotrope (ein die Psyche des Menschen beeinflussbarer Stoff) Medikamente bezeichnet, die krankhafte Veränderungen des Erlebens und Verhaltens günstig beeinflussen und sich bei der Behandlung psychischer Störungen bewährt haben.
Hauptindikation von Psychopharmaka:
TRANQUALIZER Erregungszustände, Angst- und Panikstörungen
HYPNOTIKA Schlafstörungen, Narkoseeinleitung, Epilepsie
ANTIDEPRESSIVA Depression, Zwangsstörungen, Angst- und Panikstörungen
NEUROLEPTIKA Erregungszustände, psychotische Zustände, Schizophrenie
PHASENPROPHYLAKTIKA: affektive Störungen (Manie, Depression)
BENZODIAZEPINE
Handelsnamen: Diazepam (Valium), Tavor, Tavil, Lexotanil, Adumbran,
Abhängigkeit: Innerhalb von 6 Wochen mit Toleranzentwicklung (Gewöhnung an den Wirkstoff)
Indikation (Einsatzbereich): akute Krampfanfälle, Angst und Panikattacken, suizidale Krisen, Erregungszustände, Kurzzeitbehandlung bei Schlafstörungen
Wirkung: sedierend (dämpfend), muskelrelaxierend, entkrampfend, angstlösend, schlafanbahnend
ACHTUNG: In Kombination mit Alkohol ergibt sich bei Benzodiazepinen eine Kreuztoleranz, die zum Tod führen kann.
HYPNOTIKA / BARBITURATE
Handelsnamen: Stilnox, Noctamid, Dalmadorm
Abhängigkeit: Innerhalb von 10 Tagen mit Toleranzentwicklung
Indikation: zur Behandlung von Epilepsie, zur Narkoseeinleitung
Wirkung: sedierend, schlaferzwingend, narkotisch
ENTZUG von Benzodiazepinen und Hypnotika:
Fraktioniert und über mehrere Wochen (meist stationär). Ein abrupter Entzug kann zu deliranten Zuständen, optischen Halluzinationen, Schwitzen, Zittern, manchmal auch epilepsieartige Krampfanfällen führen.
ANTIDEPRESSIVA
Dienen der Symptomverminderung (die Ursachen können also hiermit nicht beseitigt werden). Je nach Medikamententyp haben Antidepressiva eine beruhigende/antriebssteigernde und/oder stimmungsaufhellende Wirkung. Sie wirken auf den Stoffwechsel im Gehirn ein.
Trotz der vielen verschiedenen Gruppen von Antidepressiva gibt es unter allen einige Übereinstimmungen.
Wirklatenz: 2-3 Wochen bis zum Eintritt der antidepressiven Wirkung. Daher müssen Antidepressiva mindestens 3 Wochen eingenommen werden, bis der Effekt beurteilbar ist.
KEINE Abhängigkeitsentwicklung weder körperlich noch psychisch.
ANTIDEPRESSIVA
Handelsnamen: Saroten, Tofranil
Ein zu beachtendes Risiko bei der Einnahme solcher trizyklischen Antidepressiva ist die antreibssteigernde Wirkung welche deutlich vor der Antriebssteigerung liegt.
MAO-Hemmer
Handelsnamen: Aurorix, Jatrosom
Helfen den Umsatz von Noradrenalin und Serotin im Gehirn zu verlangsamen. Die Wirkung beginnt vereist nach wenigen Tagen der Einnahme.
SSRI
Handelsnamen: Fluctin, Cipralex, Seroxat
Die Wirkung von Serotinin im Gehirn wird erhöht. Dieses Medikament weist geringe Nebenwirkungen auf.
NARI
Handelsnamen: Edronax, Trevilor
Die Wirkung von Noradrenalin im Gehirn wird erhöht
DAS ABSETZEN VON ANTIDEPRESSIVA SOLLTE LANGSAM AUSSCHLEICHEND GESCHEHEN:
ANTIDEPRESSIVA MACHEN NICHT ABHÄNGIG !!!!!!!!!!!!!!!!!!
NEUROLEPTIKA
Neuroleptika wirken als einziges Medikament antipsychotisch, d.h. sie verringern oder beseitigen Symptome wie Halluzinationen, Wahn oder Ich-Störungen.
Handelsnamen: Haldol, Leponex, Zyprexa
Wirkungsweise: sedierend, antipsychotisch und antriebshemmend
Wirklatenz: 1-3 Wochen
Indikation: Schizophrenie, Manie, Delirien
Neuroleptika haben sehr starke Nebenwirkungen und sind somit sehr umstritten da die Nervenbahnen beeinträchtigt werden.